Eines der großen Schlagwörter der Prolight + Sound 2018 war: “Immersive Technologien”. Ob Soundsysteme, die neue Klangwelten ermöglichten (z.B. L-ISA von L-Acoustics oder der Klangdome von der GEjODOME Zeltmanufaktur), 3D-Displays oder außergewöhnliche Fulldome-Projektionen (z.B. von project: syntropy), in diesem Bereich hatten viele Aussteller faszinierende Produkte im Gepäck. Aber was verbirgt sich hinter dieser Technologie? Was macht sie so außergewöhnlich? Und am wichtigsten: Wie wird Event- und Veranstaltungstechnologie damit revolutioniert?
Immersive Technologien erzeugen neue (Live-)Erlebnisse
Unter dem Begriff Immersive Technologien werden alle Formen der perzeptiven (Eingabe für den Benutzer) und interaktiven (Ausgabe vom Benutzer) Hardware-Technologien zusammengefasst, mit dessen Hilfe die Grenzen zwischen der physischen und der simulierten bzw. digitalen Welt scheinbar verschmelzen. Damit dies gelingt, sind Entwicklungs- und Aufzeichnungstools erforderlich, die die verschiedenen Technologien so miteinander kombinieren, dass Zuschauer das Gefühl haben, in scheinbar völlig neue Welten einzutauchen.
Im generellen können Immersive Technologien in drei Bereichen auftauchen: Wahrnehmung, Interaktion und Software. Bei den sogenannten Wahrnehmungstechnologien werden die Produkte so kreiiert, dass einer oder mehrere der 5 Sinne des Menschen (Hören, Sehen, Fühlen, Schmecken und Riechen) stimuliert werden. Sowohl der visuelle als auch der auditive Part spielt bei der Gestaltung von (Live-) Events eine immer bedeutendere Rolle. Ob projizierte Künstler auf der Bühne oder Klangwiedergaben mit räumlicher Wirkung, bei der Realiserung von Großereignissen achten Eventorganisatoren immer stärker darauf, dass dem Zuschauer eine beeindruckende Show in jeglicher Hinsicht geboten wird.
Wichtige Entwicklungen bei der visuellen und auditiven Umsetzung immersiver Technologien:
Visuell:
- 3D-Displays
- Hologramme
- Fulldome
Auditiv
- 3D-Audio-Effekt
- Surround Sound
- Immersives Audio
Interaktive Eventgestaltung – weg vom starren Ablaufplan
Während die Wahrnehmungstechnologien dem Benutzer Input liefern, erkennen interaktive Technologien die verschiedenen Ausgaben, die ein Benutzer bereitstellt, und reagieren entsprechend darauf.
Beispiele für interaktive Technologien sind Spracherkennungslösungen (z. B. Siri, “Okay Google”), Bewegungsgestaltungslösungen (z. B. Playstation Move, Xbox Kinect), Omnidirektionale Laufbänder (mit denen sich ein Benutzer in mehrere Richtungen in einer virtuellen Realität bewegen kann), und Gehirn-Computer-Interface-Technologien.
Auch auf der Prolight + Sound gab es in diesem Bereich wichtige Neuerungen. Bei den Real-Time Tracking Anwendungen von BlackTrax, werden die Bewegungen eines Tänzer nicht nur parallel auf eine Leinwand übertragen, sondern Licht- und Soundsysteme passen sich entsprechend der Bewegungen an.
So können Auftritte flexibel gelenkt werden und bieten Zuschauer zu jeder Veranstaltung ein inidividuelles Erlebnis.
Die Entwicklung aber auch der Einsatz von Immersiven Technologien wächst täglich und bietet Eventorganisatoren die Möglichkeit Besucher und Teilnehmer auf einer ganz neuen Ebene in die entsprechende Veranstaltung zu integrieren. Es bleibt spannend wie sich dieser Zweig zukünftig ausbreiten wird.