Am 11. Juli 1240 stellte Kaiser Friedrich II. der Stadt Frankfurt das Messe-Privileg aus und legte damit den Grundstein für ein reges Messegeschehen in der Stadt. Dieser Tag markiert gleichzeitig die Geburtsstunde der Messe Frankfurt.
Zu den ersten Herbst- und Frühjahrsmessen gesellten sich über die Jahre viele weitere Veranstaltungen. Heute ist die Messe Frankfurt längst nicht mehr der mittelalterliche Marktplatz von damals, sondern eine der wichtigsten Drehscheiben des internationalen Handelsgeschehens – nicht zuletzt auch aufgrund ihrer günstigen geographischen Lage.
Zur Klausur in die Messehalle
Messen wie die Prolight + Sound, die Musikmesse, die Frankfurter Buchmesse, die Heimtextil oder die Automechanika haben bereits lange Tradition am Standort. Darüber hinaus finden auch andere Großevents, Konzerte und Shows in den Messehallen statt. Corona-bedingt lagerte die Frankfurt University sogar ihre Klausuren in diesem Frühjahr in die Messehalle 11 aus.
Ohnehin war das Jahr 2020 für die Messe Frankfurt ein Prägendes. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten viele Messen und Veranstaltungen abgesagt oder verschoben werden – so auch die Prolight. Doch die Messeverantwortlichen haben die Zukunft fest im Blick. „Wir freuen uns sehr darüber, dass die persönliche Begegnung auf unseren Plattformen wieder Stück für Stück möglich sein wird“, sagte Wolfang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt anlässlich des Messejubiläums.
Auch Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender Peter Feldmann stellte zum Jubiläum einmal mehr die Wichtigkeit der Messe Frankfurt heraus: „Die Messe ist Impulsgeber für die Entwicklung unserer Stadt. Nirgends sind Messe- und Stadtgeschichte so eng miteinander verbunden wie in Frankfurt.“
Kriege, Pest, Zerstörung und Corona: wechselvolle Geschichte der Messe Frankfurt
In der Vergangenheit sah sich die Messe Frankfurt immer wieder mit Krisensituationen konfrontiert. So musste im Jahr 1635 die damalige Frühjahrsmesse ausfallen, weil die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges in Verbindung mit dem Ausbruch der Pest Frankfurt stark zugesetzt hatten. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Messegelände zu rund 95 Prozent zerstört und musste von Grund auf wiederaufgebaut werden. Aktuell stellt nun die globale Ausbreitung des Corona-Virus die Messe Frankfurt vor neue Herausforderungen.
„Die Messelandschaft wird sich im Zuge der Corona-Krise verändern“, so Marzin. „Themen wie Digitalisierung und Sicherheit werden dabei eine zentrale Rolle spielen. Der größte Erfolgsfaktor der Messebranche bleibt jedoch die persönliche Begegnung, für die wir seit 780 Jahren mit den Plattformen der Messe Frankfurt einen Rahmen schaffen. Denn das Bedürfnis nach persönlichen Kontakten ist in der aktuellen Zeit noch stärker vorhanden, als zuvor.“
Bild: Herbstmesse in Frankfurt im Jahr 1949 / Messe Frankfurt GmbH