Die Corona-Pandemie fordert die Veranstaltungsbranche jeden Tag aufs Neue heraus. Unternehmen kämpfen mit innovativen Ideen darum, große und kleine Events wieder stattfinden lassen zu können. Das Distributionsunternehmen VisionTwo versucht mit dem Vertrieb einer vollumfänglichen Produktserie von UV-C Desinfektionslampen der Branche auf diesem Weg zu helfen. Im Interview berichtet VisionTwo-Geschäftsführer Claas Ernst über die Entscheidung die UV-C-Lösungen zu vertreiben und die Auswirkungen der Pandemie auf die Branche.
1. Aktuell haben Sie Ihre Produktpalette um den Vertrieb von UV-C Desinfektionslampen erweitert. War dieser Schritt schon länger in Planung oder wurde die Idee durch die aktuelle Corona-Pandemie in Gang gesetzt?
Claas Ernst: Es war wirklich der Ausbruch der weltweiten Corona-Pandemie Anfang März, wodurch wir angefangen haben, uns intensiv mit dem Thema UV-C Desinfektion zu beschäftigen. Speziell auch unsere italienischen Beleuchtungshersteller, die ja im März mitten in einer menschlichen Tragödie während des starken Corona-Ausbruchs in Italien gefangen waren, haben direkt engagiert nach Lösungen gesucht, um den Kampf gegen Corona zu unterstützen. So haben auch wir als VisionTwo-Team uns sehr frühzeitig mit dieser Materie auseinandergesetzt und jetzt ein umfangreiches Produktportfolio von Luft-, Oberflächen- und Gegenstandsdesinfektionslösungen am Start, die innerhalb eines Hygienekonzeptes eingesetzt werden können, um Raumluft, Oberflächen oder Gegenstände zu desinfizieren und ein Infektionsrisiko mit Covid-19 Erregern aber auch anderen Krankheitserregern zu minimieren.
2. Wie hat sich die Branche seit Beginn Ihrer Produktion gewandelt? Welches Potenzial gibt es in diesem Bereich noch?
Claas Ernst: Natürlich gibt es Potential in der Veranstaltungsbranche für UVC-basierte Lösungen. Angefangen von der Möglichkeit, Mikrophone, Headsets etc. in UV-C Schränken zu reinigen oder auch zu helfen, Theater und andere Kultureinrichtungen wiederzueröffnen, wenn wir mit UV-C basierten Lösungen zur Luft- und Oberflächendesinfektion einen Beitrag leisten können.
Die Veranstaltungswirtschaft ist sehr hart durch die Pandemie getroffen worden und abgesehen von unseren Forderungen an die Politik, den Firmen und Soloselbständigen wirtschaftliche Überlebenshilfe anzubieten, können unsere UV-C Lösungen als Bestandteil eines Hygienekonzeptes ein wichtiges Puzzleteil sein, um unter anderem Veranstaltungen, Theateraufführungen, Messen und Kongresse wieder zuzulassen.
3. Welche Bedeutung hat die Prolight + Sound als Messe der Veranstaltungstechnik für Sie?
Claas Ernst: Die Prolight + Sound hat schon immer eine wichtige Bedeutung gehabt, nicht nur neue Technologien vorzustellen, sondern auch der Veranstaltungswirtschaft eine Plattform zum “jährlichen Klassentreffen” geboten. Videokonferenzen sind toll, aber nichts geht über ein persönliches Treffen, den direkten Kontakt, das direkte Gespräch Auge in Auge, etc.
4. Im Hinblick auf die Prolight + Sound 2021: Können Sie den Besuchern einen kleinen Vorgeschmack geben, was sie erwarten wird?
Claas Ernst: Der Markt ist gerade sehr fragil. Die Veranstaltungsbranche leistet seit nunmehr über sieben Monaten ein Sonderopfer zum Allgemeinwohl und Schutz der Bevölkerung, um durch das Nichtdurchführen von Veranstaltungen, Messen, Kongresse die Übertragung des SARS-CoV-2 Virus zu minimieren. Die Veranstaltungsfirmen warten dringend auf Unterstützung vom Staat, um die Einnahmeausfälle zu kompensieren. Wenn hier nicht sofort was passiert, wird es zum Zeitpunkt der Prolight + Sound 2021 keine Veranstaltungswirtschaft mehr geben, die ersten Veranstaltungsfirmen haben bereits Insolvenz anmelden müssen. Von daher ist auch unsere Planung und unsere Ausrichtung als Aussteller ganz und gar abhängig von ausstehenden Entscheidungen der Politik und der Entwicklung der Branche.
Bilder: VisionTwo