Der Opus-Gewinner 2020 verzaubert bereits seit der Saison 2019 mit einem der populärsten italienischen Werke. Rigoletto ist eine atemberaubende Aufführung auf der Bregenzer Seebühne, die Grenzen zum Machbaren neu definiert. Zu Recht wurde die Inszenierung des Münchener Regisseurs Philipp Stölzl mit dem Opus – Deutscher Bühnenpreis 2020 ausgezeichnet.
Bei Opus-Gewinner Rigoletto tanzen die Puppen auf der Bühne
Allein die Dimensionen des Bühnenbildes stellen ein kompromissloses Meisterwerk der Veranstaltungstechnik dar: ein animierbarer Kopf mit abnehmbarer Nase, der schon allein 35 Tonnen auf die Waage bringt, ein Kragen, der über 338 Quadratmeter groß ist und über einen Seilzug gesteuert wird, die Hände beweglich und aus Stahl, Holz und Styropor gebaut, ein prall gefüllter Fesselballon, der 1300 Kubikmeter Helium fasst.
Mehr als 300 Scheinwerfer, davon 60 Moving Lights, sorgen für das richtige Bühnenlicht. Das ausgeklügelte Sound System liefert 220.000 Watt auf der Seebühne.
Das Stück konnte aber vor allem durch Kreativität und Esprit des Regisseurs und Bühnenbildners Philipp Stölzl überzeugen und den Preis für sich gewinnen. Neben der anspruchsvollen Steuerung der lebendig wirkenden Puppe, lobte die Jury besonders die Einbeziehung der Opern-Dramaturgie.
Rigoletto war eine technische Herausforderung
Die eingesetzte Technik bei Rigoletto geht Hand in Hand mit der Ausarbeitung der künstlerischen Idee. So ist das Stück das Ergebnis eines Prozesses, der drei Jahre in Anspruch genommen hat.
Allein der Bühnenbau dauerte 10 Monate, bei dem 46 Technikfirmen aus Deutschland, Schweiz und Österreich involviert waren. So entstand letztendlich ein beeindruckendes Gesamterlebnis.
Bereits in der ersten Saison auf der Bregenzer Seebühne war Rigoletto ein großer Erfolg. Ab 23. Juli 2020 geht das kunterbunte Bühnenspektakel in die nächste Runde.
Opus – Deutscher Bühnenpreis
Seit 2020 ist die Verleihung des Opus Bestandteil der Fachmesse für Veranstaltungstechnik Prolight + Sound. Als eine der renommiertesten Auszeichnungen für herausragende Bühnenprojekte prämiert der Preis außerordentliche künstlerische Leistungen beim Einsatz von Technik für die Gestaltung von Theaterproduktionen, Konzerten, Open-Air-Events und anderen Inszenierungen. Vertreter des Verbandes für Medien- und Veranstaltungstechnik e.V. (VPLT), des Europäischen Verbandes der Veranstaltungs-Centren e.V. sowie Branchenkennern, Vertretern der Fachpresse und der Messe Frankfurt bilden dabei die Jury. Die Preisverleihung findet am 2. April im Rahmen einer feierlichen Abendveranstaltung auf der Prolight + Sound statt.
Bilder: Karl Forster