Das Außengelände der Prolight + Sound bietet Besuchern die Chance, innovative Produkte für Outdoor-Events live in Aktion zu erleben. Dass diese Nutzung jedoch mit viel Vorbereitung und Auflagen verbunden ist, das ist den wenigsten bekannt. Patricia Früh, Organisation Outdoor-Areale und Awards, steht bei der Messevorbereitung vor der Herausforderung, die Außenarena so zu planen, dass die Vorstellungen der Besucher und Aussteller erfüllt werden und gleichzeitig die gesetzlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden. Im Interview erfahren Sie mehr aus ihrem beruflichen Alltag.
1. Als Mitarbeiterin der Messe Frankfurt sind Sie unter anderem für den Außenbereich der Prolight + Sound und die Lautstärkeregelungen zuständig – welche Aufgaben fallen in diesen Bereich?
In diesen Bereich fallen vor allem die Koordination der Bühnen und die Absprachen mit unseren internen und externen Partnern sowie die Zusammenarbeit mit einem Schallgutachter und unseren Dienstleistern. Wir müssen z.B. auch gegenüber Behörden nachweisen, dass wir die Grenzwerte der Schallemission einhalten. Nur dann erhalten wir eine Genehmigung zur Durchführung der Arenen. Auch das fällt in meinen Aufgabenbereich.
2. Was gehört noch zu Ihren Aufgaben bei der Messe Frankfurt?
Außer dem Außenareal der Prolight + Sound gehört auch der Festival Boulevard, das Freigelände der Musikmesse zu meinen Aufgaben. Dort betreue ich verschiedene Themen unter dem Dach Music Education, wie z.B. den Nachwuchsbereich Discover Music. In diesem Areal geben wir den Kleinsten und allen Interessierten Besuchern die Möglichkeit nach Belieben Instrumente anzutesten und die ersten Töne anzustimmen. Dafür stellen wir ein gesondertes Areal auf die Beine, in dem verschiedene Instrumentenstationen durchlaufen werden können. Jedes Jahr laden wir Kindertagesstätten und Schulen ein, daran teilzunehmen. Eine Registrierung kann auf unserer Webseite unter dem Reiter Music Education vorgenommen werden.
Des Weiteren zählen Awardverleihungen zu meinen Themen. Hier haben wir verschiedene Awards mit unterschiedlichen Ausrichtungen: Unser MIPA / PIPA Award ehrt Produkte, der Opus und Sinus Award ist, genau wie der erstmals 2017 veranstaltete mondo* dr Award auf Projekte ausgerichtet. Hier zeichnen wir zusammen mit unseren Medienpartnern verschiedene Projekte, beispielsweise aufgrund einer besonderen technischen Umsetzung, oder durch die Bespielung einer besonderen Location aus. Zudem gehören noch verschiedene Sonderschauen/Bühnenareale zu meinen Tätigkeiten für die Musikmesse und Prolight + Sound. Hier gibt es jährlich wechselnde Themenschwerpunkte, wie z.B. Instrumentenabbau. Mit diesen inhaltlichen Ausrichtungen, möchten wir neue Themen etablieren und Wissen vermitteln.
3. Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer Stelle als Projektmanagerin?
An den Tätigkeiten als Projektmanager gefällt mir besonders gut die Vielfalt der Projekte und Themen. Es sind inhaltlich betrachtet sehr unterschiedliche Bereiche in denen man sich Fachwissen aneignet und das macht den Job einzigartig. Jedes Jahr und jede Messe ist unterschiedlich, es kommen neue Themen hinzu, andere fallen weg. Dadurch gibt es immer wieder zusätzliche spannende Bereiche zu entdecken.
4. Welche Herausforderungen müssen Sie bei der Organisation der Außenbereiche meistern?
Im Außenbereich gibt es sehr unterschiedliche Einflussfaktoren. Zum einen gibt es Ausstellungsbereiche, die von Ausstellern betreut werden, zum anderen sogenannte Sonderschauen / Bühnenbereiche, die von uns betreut werden. Dennoch müssen die teils unterschiedlichen Interessen der einzelnen Beteiligten beachtet werden.
Ein Thema, das uns seit letztem Jahr besondere Aufmerksamkeit abforderte ist das Thema Lautstärke. Im letzten Jahr wurde ein Schallgutachten für die Außengeländeflächen der Prolight + Sound und Musikmesse angefordert. Anhand dieses Gutachtens konnten wir die Platzierung und die Bespielung der Live – / Concert Sound Arena bestimmen. Um dieses Gutachten erstellen zu lassen, waren viele Gespräche und Unterlagen nötig, anhand derer wir dann eine optimale Ausrichtung bestimmen konnten. Vor Ort haben unsere Techniker Messungen durchgeführt und während der gesamten Messedauer unterschiedliche Stationen auf dem Gelände eingemessen. Durch diese Maßnahmen haben wir mittels Messbericht einen Nachweis dafür, dass wir die gesetzlich festgelegten Grenzwerte zu jeder Zeit eingehalten haben. Auch von den Besuchern und Ausstellern wurden unsere Bemühungen durchweg positiv bewertet. Dadurch erhoffen wir uns auch mehr Einsicht der Partner und Kunden auf unsere Vorgaben der Lautstärke in den Hallen. Hier haben wir vor allem auch bei der Musikmesse noch in Teilen Verbesserungspotential. Dazu werden wir dieses Jahr zum zweiten Mal Konzepte zur Lautstärkeminderung innerhalb der Hallen umsetzen, um hier eine Veränderung schaffen zu können.
5. Der Spagat zwischen zufriedenen Ausstellern und optimaler Umsetzung der Prolight + Sound ist sicher nicht immer leicht – welches Erlebnis war hier besonders einprägsam?
Zum Beispiel bei den Arenen der Prolight + Sound. Hier möchten unsere Kunden demonstrieren, was ihre Produkte können. Gleichzeitig müssen wir bestimmte Lautstärkepegel einhalten, damit unsere Besucher und Kunden keine gesundheitlichen Schäden davontragen. Dieser Spagat ist sowohl auf der Prolight + Sound, als auf der Musikmesse vorhanden. Im Einklang mit unseren Ausstellern und Partnern funktioniert die Umsetzung der Live- und Concert Sound Arena am besten, wie wir dieses Jahr zeigen konnten.
An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz herzlich für die Unterstützung bei allen Beteiligten bedanken, alle Partner/Techniker und Aussteller haben Hand in Hand gearbeitet, sodass ein reibungsloser Ablauf gewährleistet werden konnte.