Die Mitarbeiter der Messe Frankfurt sind das ganze Jahr über damit beschäftigt, ein erfolgreiches Erlebnis für die Aussteller der Prolight + Sound zu realisieren. Zu diesem Team gehört auch Monica Prager, sie ist mit die erste Anlaufstelle für neue und wiederkehrende Aussteller der Fachmesse. In ihrem kurzen Interview berichtet die Verkaufsreferentin von ihrer langjährigen Erfahrung in diesem Bereich

Monica Prager, Verkaufsreferentin
1. Welche Aufgaben setzten Sie bei der Messe Frankfurt um?
Monica Prager: Ich bin für die Neukundenakquise, sowie für die Betreuung von Key-Accounts, Bestandskunden, Branchenpartnern und Fachverbänden (das schließt auch Beschwerdemanagement mit ein) zuständig. Gleichzeitig organisiere ich die Hallenplanung und arbeite zusammen mit meinen Kollegen an der Marketingkonzeption. Außerdem erstelle ich Angebote und fakturiere die Standflächen der Aussteller. Um die Konkurrenz zu beobachten, besuche und analysiere ich im Berufsalltag auch Mitbewerbsveranstaltungen im In- und Ausland. Auch interne Prozesse und Abläufe werden in unserem Team weiterentwickelt und optimiert.
2. In Ihrer Position als Verkaufsreferentin haben Sie täglich Kontakt mit Ausstellern. Welchen Teil dieser Arbeit finden Sie dabei am spannendsten?
Monica Prager: Ich genieße es, Kontakt zu Kunden aus aller Welt zu haben und dabei unterschiedliche Kulturen näher kennenzulernen. Dabei kann ich gleichzeitig meine Sprachkenntnisse anwenden.
Besonders spannend finde ich es zu sehen, wie sich die Messelandschaft über die Jahre verändert hat und welche Rolle auch die Prolight + Sound in dieser inzwischen einnimmt. Dabei ist es faszinierend zu erleben wie sich unsere Messe weiterentwickelt hat. Ich kann mich noch gut an Zeiten erinnern, als ich Kunden im Ausland für die Prolight + Sound akquiriert habe. Dabei habe ich oft in verständnislose Gesichter geblickt, weil diese Messe niemand kannte.
3. Worin liegt die größte Herausforderung in Ihrem Job?
Monica Prager: Viele unserer Kunden wünschen eine Platzierung neben ihren Partnern. Hierbei handelt es sich oftmals um deutsche Vertriebe, die ihre verschiedenen Hersteller um sich herum gruppiert haben möchten. Alle Kunden haben jedoch unterschiedliche Standgrößen und -formate. Der Anspruch, diese Wünsche passend in die Hallenplanung einzubinden und hierbei die technischen Anforderungen (Fluchtwege, Mindestabstände etc.) einzuhalten, ist sicherlich mit die größte Herausforderung und in Summe sehr zeitintensiv. Gelingt uns dieser Schritt erfolgreich, steigt die Ausstellerzufriedenheit jedoch enorm – und das freut auch mich als Verkaufsreferentin.
4. An welche Anekdote aus Ihrem Alltag erinnern Sie sich besonders gern?
Monica Prager: Es war Anfang 2000, als mich meine Dienstreise zu einer Veranstaltung nach Rimini führte.Ich hatte gerade im September zuvor meine neue Stelle bei der Prolight + Sound angefangen, war sogar bereits einen Tag auf der Plasa Show in London gewesen, kannte aber im Prinzip von meinen zu betreuenden Kunden nahezu niemanden. Das änderte sich in Rimini schlagartig. Zu dem Zeitpunkt war die SIB die Messe für den Veranstaltungs- und insbesondere den Lichtbereich überhaupt! Dort traf ich die ganze Branche im „Rose & Crown“, dem dortigen Pub. Ich glaube, es war nahezu der einzige, der überhaupt offen hatte, in Rimini war ja keine Saison.
So „stolperte“ ich über etliche meiner Kunden und lernte auf einen Schlag eine Vielzahl von ihnen kennen. Weil es dort so nett war und wir alle großen Spaß hatten, zogen wir weiter in Restaurants, Bars und Discotheken. Wir waren jung, die Stimmung war locker, es war lustig. So war man schnell beim „Du“.
Relativ kurz danach fand meine erste Prolight + Sound statt und ich begegnete meinen Kunden erstmals in Frankfurt wieder. Schon beim Aufbau traf ich einen meiner „Rimini-Bekannten“. Doch wie sah der denn aus? Was hatte er denn mit seinen Haaren gemacht? Die standen ja so zu Berge. Ich begrüßte ihn, sagte, es sei schön, ihn wiederzusehen. Und während ich fragte, was er denn mit seinen Haaren gemacht habe, wuschelte ich ihm freundschaftlich darüber.
Er jedoch sah mich nur irritiert fragend an. Und sehr still. Da erkannte ich, dass ich ihn mit einem anderen Prolight + Sound Kunden aus Rimini verwechselt hatte…Das war mir natürlich sehr peinlich. Und das noch vor Beginn der ersten Messe! Als neue Ansprechpartnerin! Die allererste Begegnung. Welch faux pas! Zum meinem Glück nahm er es mit Humor, packte die Gelegenheit beim Schopf und bot mir auch das „Du“ an. Heute noch, viele Jahre später, bin ich immer noch willkommen auf seinem Stand. Inzwischen ist viel Zeit vergangen. Die Branche hat sich professionalisiert, die Messelandschaft verändert und mit dem „Du“ bin ich zurückhaltender geworden. Aber die beiden Kunden, die sehen sich heute noch sehr ähnlich.