Umweltbewusste Events
Auf großen Events, Festivals und Konzerten spielt Umweltbewusstsein in Zukunft eine immer wichtigere Rolle. Dass Umweltbewusstsein in der Licht-, Sound- und Eventbranche vorangetrieben wird, dafür setzt sich unter anderem Jacob Bilabel von der THEMA1 GmbH ein. Im Interview mit der Prolight + Sound erklärt er, warum das Thema immer wichtiger wird und wo die größten Herausforderungen liegen.
Warum hat sich ein Trend hin zu umweltbewussten Events entwickelt?
Bilabel: Ist es denn tatsächlich ein Trend? Ich glaube, dass das Thema noch nicht im Mainstream angekommen ist und sich bisher nur einige wenige Pioniere dafür einsetzen – zum einen, weil es ihnen am Herzen liegt und zum anderen, weil sie damit tatsächlich Kosten sparen. Leider werden bisher noch viel zu viele Veranstaltungen wie vor zehn Jahren organisiert.
Warum ist das so? Worin liegen die größten Herausforderungen?
Bilabel: Die Schwierigkeit liegt darin, die Veranstalter und Dienstleister von dem Neuen zu überzeugen. Viele fragen sich “Warum kommst du mir mit diesem grünen Quatsch? Letztes Jahr hat es doch auch funktioniert!” Es ist schwer, alle Akteure unter einen Hut zu bringen und sie von der Idee zu überzeugen.
Wie lassen sich denn Festivals “grüner” machen?
Bilabel: Es gibt verschiedene Einflusswirkungen, sogenannte Hotspots. Einer dieser Hotspots ist die Anreise, ein weiterer der Energieverbrauch auf dem Festivalgelände. Also: Wie wird Energie erzeugt? Wenn dies mit Generatoren geschieht, welche Art von Generatoren? Ein weiteres wichtiges Thema ist Müll und Recycling. Wird sortiert? Wo kommt er hin? Und auch die Kommunikation spielt eine wichtige Rolle. Bei einem solchen Thema sollte man nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommen. Eine allgemeingültige Lösung gibt es hier allerdings nicht. Entsprechend der Gegebenheiten vor Ort muss jeder für sich die praktikabelste Lösung finden.
Gibt es Beispiele, wo dies schon gut funktioniert?
Bilabel: Ich möchte zwei Projekte nennen: Einmal die EE Music Kampagne, bei der Betreiber aus ganz Europa zusammenkommen und sich über ihre Erfahrungen zu umweltbewussten Events austauschen. Und zum anderen das Greener Arena Network, das wir letztes Jahr gegründet haben und mit dem wir Spielstätten und Arenen energieeffizienter machen wollen. Viele Events wie das Hurricane, Glastonbury und Roskilde Festival gehen bereits mit gutem Beispiel voran: Die Ideen reichen von der Wiederverwertung von Speiseöl über Umweltmanagement Handbücher bis hin zu Green Camping Anlagen.
Vielen Dank für das interessante Gespräch!
Bildquellen: Bilabel / THEMA1