Die bisher freien Funkfrequenzen zwischen 470 bis 694 Mhz werden ab dem 31. Mai für das terrestrische Fernsehen DVB-T genutzt. Diese Neuerung bringt einige Herausforderungen mit sich, da die neu genutzten Kanäle, drahtlosen Produktionsmitteln (wie zum Beispiel Funkmikrofonen etc.), nicht mehr zur Verfügung stehen.
Womit muss noch gerechnet werden
Das Problem, mit dem sich die Veranstaltungsbranche auseinandersetzten muss, liegt in der Nutzung der Kanäle. Es wird eine große Herausforderung, fest installierte, drahtlose Mikrofone, Anlagen und andere Produktionsmittel, auf neue Kanäle umzustellen. Denn durch DVB-T2 stehen die bisher genutzten TV-Kanäle nicht mehr zur Verfügung. Zunächst sind nur größere Ballungsgebiete betroffen.
Konsequenzen:
- der Aufwand für Planung und Absprachen steigt
- konsequenter Informationsaustausch seitens der Techniker ist gefordert
- Viele Anlagen müssen wahrscheinlich ersetzt werden
Für die Veranstaltungsbranche sind die Bereiche 470 bis 694 nach wie vor die wichtigsten Frequenzbereiche. Sobald die Neuerungen in Kraft treten, gestaltet sich die Situation schwierig. Grund dafür: Es stehen noch nicht genügend Ersatzfrequenzen zur Verfügung, auf die man umsteigen könnte. Außerdem ist es auch sehr fraglich, wie lange die Ersatzfrequenzen überhaupt nutzbar sind. Daher ist bei jeder Veranstaltung äußerste Sorgfalt bei den Nutzern gefragt. Je größer ein Event ist, desto mehr Funkstrecken werden benötigt, um den perfekten Sound für das Publikum zu kreieren. Jedes Funkmikrofon (aber auch andere Gerätschaften) braucht eine eigene Frequenz. Die Tonmeister müssen die Vergaben der einzelnen Frequenzen für ein Event im Vorfeld genaustens planen. Mit dem neuen terrestrischen Fernsehen ändert sich das, weil nun viel weniger Frequenzen zur Verfügung stehen. Die logische Konsequenz die sich aus den fehlenden Frequenzen ergibt ist, dass große Veranstaltungen abgesagt werden müssen.
Auch wenn das Theater noch oft ohne Mikrofonverstärkung arbeitet: Kann man sie sich vorstellen, die Welt der Bühne ohne Mikrofone?, Rolf Bolwin, Deutscher Bühnenverein.
Umstellung der Funkfrequenzen
Bis der komplette Umstellungsprozess von DVB-T2 und DVB-T abgeschlossen ist, werden noch einige Herausforderungen und Engpässe auf die Veranstaltungsbranche zukommen. Dafür sind auf SOS-Save-Our-Spectrum.org alle Kanäle gelistet, die zukünftig mit TV belegt sein werden. Save Our Spectrum ist eine Initiative zur Sicherung des Funkspektrums für die Kultur- und Kreativwirtschaft. Sie informiert alle Vertreter der Medien, Verwaltung und Politik, über die Bedrohungen für drahtlose Produktionsmittel, die durch die Frequenzvergabe anstehen. Mitverantwortlich dafür ist der Ausbau der Mobilfunknetze.
Problemlösung für fehlende Funkfrequenzen
Einige Verbände möchten ihren Mitgliedern eine Software zur Verfügung stellen, die eine genauere Frequenzplanung trotz der Störstrahlung ermöglicht. Diese Software kommt vom Institut für Rundfunktechnik. Schon seit Jahren wird hier für die perfekte Qualität von Hörfunk und Fernsehen gesorgt. Bezüglich der Veranstaltungsbranche bieten letztendlich nur Anlagen mit ausreichend hoher Schaltbandbreite genügend Flexibilität.