Wendelin Reuter von T-Mobile (2.v.l.) vertritt Standpunkte…
So Wendelin Reuter, T-Mobile Deutschland und Interessenverteter der Mobilfunkanbieter, während der Podiumsdiskussion auf die Frage, ob man denn schon etwas über die Störung von Drahtlosstrecken durch die Nutzung niederer Bänder für den mobilen Breitbandbetrieb weiß. Die Antwort folgte prompt: “Wir können davon ausgehen, dass sich dann, wenn sich in Zukunft breitbandfähige Mobilfunkgeräte mit der Basisstation verbinden, keine Drahtlossysteme mehr genutzt werden können.”, so Dr. Heinrich Esser, Geschäftsführer von Sennheiser.
Fakt ist, dass, sollte sich der Bundesrat in Kürze für eine Aufweichung der Allgemeinzulassung und für die Novellierung der Frequenzbereichszuweisungsplanverordnung (sic!) entscheiden, im Jahr 2010 die rechtlichen Voraussetzungen für eine Nutzung des niederen Frequenzspektrum unter 1 GHz für die Mobilfunkbetreiber gegeben sind. Und dieser Platz wird dringend benötigt, um die von der Bundesregierung geforderte flächendeckende Versorgung mit Breitbandanschlüssen zu gewährleisten. Was allerdings vergessen wurde: Dort ist eigentlich gar kein Platz mehr. Die sog. “digitale Dividende” ist eigentlich überhaupt keine, argumentieren die Vertreter aus Industrie und des Branchenverbandes APWPT. Denn das hochauflösende digitale Fernsehen benötigt Platz im Frequenzband, der dem heutigen identisch ist. Life-Streams oder Up- & Downloads über das Handy zu regeln ist zwar nett (mit der technischen Realisierung dergleicher Angebote rechnen die Mobilfunkbetreiber allerdings nicht vor 2012), ob das allerdings die dystopische Vision einer kabelgebundenen Aufführung von “Starlight Express” wett macht, ist momentan äußerst streitbar. Weiterer Kritikpunkt der Podiumsdiskussion waren die immensen Umstellungskosten, die der Wechsel mit sich bringen dürfte. Dass sich öffentliche Spielstätten damit letztendlich ins eigene Fleisch schneiden, scheint bei der Bundesnetzagentur noch nicht angekommen zu sein. Und auf die Frage, wie mit den mittlerweile 16 Millionen DVB-T-Geräten umgegangen werden soll, wenn dort Störungen durch den Mobilfunkbetrieb auftreten sollten, wusste auch keiner so Recht eine Antwort. Für weitere Information zu diesem Thema können Sie auch das Portal der APWPT nutzen.
vl.n.r.: Guido Göddel (BNetzA), Wendelin Reuter (T-Mobile), Albert Zetsche (hess. Ministerium für Wissenschaft und Kunst), Helmut G. Bauer (Moderator), Dr. Heinrich Esser (Sennheiser), Helwin Lesch (BR), Wolfgang Bilz (Shure) und Bruno Marx (APWPT)