Bei Live-Auftritten und anderen musikalischen Events spielt der Ton die wichtigste Rolle. Der richtige Soundcheck bildet dafür die Basis, um zu überprüfen wie die Musiker optimal den Raum beschallen können. Mit den folgenden Tipps gelingt die Überprüfung ohne Probleme.
Am Anfang war der Soundcheck…
Ganz klar, für einen Soundcheck benötigt man Musiker, Instrumente, PA, Monitoring und Mischpult. Auch die passenden Mikrofone, DI Boxen und genügend Zeit dürfen bei diesem Schritt nicht fehlen. Jetzt ist das Geschick des zuständigen Tontechnikers gefragt, die Einzelkomponenten klangvoll zusammenzubringen.
Tipp 1: Die Verkabelung beachten!
Natürlich ist es sinnvoll, dass Licht- und Tontechnik separat verkabelt sind, um Störeinflüsse auf die Tonsignale zu vermeiden. Gerade bei unsymmetrischen Mono Klinkenleitungen wie sie bei Gitarren zum Einsatz kommen, ist dieser Punkt sehr wichtig. Das Kabel funktioniert in diesem Fall wie eine Antenne, die alle Störeinflüsse aus der Umgebung aufsaugt.
Tipp 2: Das richtige Mikrofon auswählen!
Neben der Wahl für das passende Mikrofon ist auch dessen Platzierung und Ausrichtung ausschlaggebend für den Klang. Dabei ist die Erfahrung des Tontechnikers sehr wichtig, weil man bei Selektion des Mikros einen großen Spielraum für den individuellen Sound hat. Nur Mut, dieser sollte auch entsprechend genutzt werden! Je besser das Mikrofon mit dem Instrument harmoniert und auch die Platzierung passt, desto weniger muss später durch das Mischpult ausgeglichen und korrigiert werden.
Tipp 3: Anlage an den Raum anpassen!
Die örtlichen Gegebenheiten (Raumgröße, Innen- oder Außenevent etc.) sind für die Einstellung der Anlage sehr wichtig. Empfehlenswert ist es, unterstützend einen Zuspieler zu nutzen, auf dem sich Musik befindet, die man sehr genau klangtechnisch kennt. Nun muss die Anlage per Equalizer (EQ) so eingestellt werden, dass das Material auf dem Zuspieler so klingt wie man es kennt. Am besten dafür einen EQ für die Stereosumme nutzen (genannt: Master EQ). Es hilft, für diesen Schritt eine Kollektion von Songs zusammenzustellen, die verschiedene Musikrichtungen umfasst. So können auch unterschiedliche akustische Situationen “probegehört” werden.
Wichtig: Die Sprachverständlichkeit sollte mit im Vordergrund stehen. Aber auch das klare und detailreiche Hören der Instrumente darf nicht vernachlässigt werden.
Folgende Ausgangssituation sollte vor dem Soundcheck gegeben sein: Am Eingang steckt man das Mikrofon bzw. die DI Box an den XLR Eingang. Ein Funkmikrofon wäre hier nach demselben Prinzip anzuschließen, einfach den Ausgang des Funkempfängers mit dem XLR Eingang des Pults verbinden.
Man startet den Soundcheck sinnvollerweise am Pult von links nach rechts. Hier geht man in folgender Reihenfolge vor: zuerst die Bassdrum und den Rest des Drumsets, dann folgen die Gitarren hin zu den Vocals, um schließlich alle anderen Instrumente zu überprüfen. Für die passende Kommunikation zwischen Bühne und FoH benutz man am Mischpult ein Talk-Back-Mikrofon. Auf der Bühne gibt man etwas Dampf auf die Vocal-Mikrofone, um die Belange der Musiker mitzubekommen.
Einzeln die Toneinstellungen überprüfen – Geduld ist gefordert!
Der Master Fader des Mischpults sollte auf die 0dB Stellung eingestellt sein. Auch alle Fader der Subgruppen werden auf 0dB, EQ und Dynamics komplett genullt.
Im nächsten Schritt wird das Instrument auf dem zugehörigen Kanal so laut wie möglich angespielt. Am Mischpult stellt man nun den Vorverstärker, das Gain, ein. Den Gain Regler so lange aufdrehen bis eine Peak LED das Maximum der sinnvollen Verstärkung signalisiert. Nun wieder ein klein wenig zurückdrehen, um etwas Headroom für den Gig zu haben. Bei einer Live Show kommen die Musiker meist etwas über den „lautesten“ Pegel vom Soundcheck. Nun schiebt man den Fader so weit nach oben bis man ein ordentliches Signal auf der PA bekommt. Anschließend wird am EQ der gewünschte Sound hingedreht.
Als nächstes sind die Dynamics an der Reihe. Den Kompressor als Dynamik limitierendes Gerät so einstellen, dass er nach Möglichkeit nur die oberen 3dB komprimiert. Weiter zuziehen kann man später noch wenn nötig. Aber Achtung: Ein Gesangssignal ist auch schnell mal überkomprimiert und klingt nicht mehr harmonisch.
Es folgt das Gate, um vor allem beim Drumset, ein Nachschwingen, Aufrauschen oder Dröhnen abschneiden. Das gibt dem Sound meist mehr Klarheit.
Wichtige Faustregel: kein Gate auf die Vocals!
Es ist zudem auch sehr hilfreich während dem Soundcheck verschiedene Instrumente zusammenspielen zu lassen. So ist erkennbar, ob diese miteinander harmonieren oder sich gar gegenseitig beißen.
Wenn alle Instrumente durchgearbeitet wurden, sind die Pegel über die Fader grob eingestellt. Jetzt soll die Band einen Song gemeinsam anspielen. Dabei sollten lautere und leisere Part angestimmt werden, um die Einstellungen für alle Umstände zu überprüfen.
Passen alle Töne zueinander, dann ist der Soundcheck abgeschlossen. Nun gilt: “Don’t touch this!” Denn jedes verrückte Mikrofon oder jeder verstellte Regler wikt sich negativ auf den Klang der Band aus. Einem klangvollem Erlebnis steht dann nichts mehr im Weg.