“Das SampleMusicFestival ist weltweit das erste Education Music Festival für Turntablism, Finger Drumming und Controllerism – ein Podium für Fachwissen, Diskussion und hochwertige Live-Darbietung. Durch Vorträge, Workshops und Performance stellen wir das Live-Musizieren an diesen Instrumenten in den öffentlichen Fokus und leisten einen wichtigen Beitrag zur Förderung neuzeitlicher Musik”, sagt Alexander Sonnenfeld, Veranstalter des SMF in Berlin. Da sie zum ersten Mal auf der Prolight + Sound mitmischen, haben wir ihn interviewt.
1. Sie haben das SampleMusicFestival 2015 ins Leben gerufen. Welche Vision steckt hinter dem SampleMusicFestival?
Alexander Sonnenfeld: Turntables und MIDI-Controller sind Musikinstrumente des 21. Jahrhunderts – das SampleMusicFestival hat sich als Plattform um diese Idee gebildet. Seit 2015 findet dieses dreitägige Event in Berlin jährlich statt. Mittlerweile zieht es Besucher*innen aus 15 verschiedenen Ländern nach Berlin. International hat es einen hohen Stellenwert erreicht und wird als „offizielle“ Musikkonferenz für DJing, Turntablism und Controllerism anerkannt. Im Rahmen unseres Symposium werden Jahr für Jahr wissenschaftliche Forschungsarbeiten präsentiert, die in diesem Musikgebiet neu sind. Internationale Communities werden dabei miteinander vernetzt und es entstehen neue Impulse für die Musikkultur. Unser Entwicklungsplan für die nächsten Jahre hat eine klare Mission, die aus zwei Zielen besteht. Erstens, möchten wir eine internationales Plattform schaffen, in der sich Künstler und Unternehmen der Musikbranche weltweit vernetzen können. In diesem Bereich soll das SampleMusicFestival ein Instrument zur zielgerichteten Förderungen der Kreativwirtschaft sein. Unser zweites Ziel ist, DJing, Turntablism und Controllerism als feste Studienangebote an europäischen Musikuniversitäten zu etablieren. Am Berkeley College in Kalifornien ist dies bereits zur Realität geworden und andere Länder ziehen nach. Seit Anbeginn zeichnen wir alle Beiträge per Video auf. Die Filme sind über unsere Website kostenfrei zugänglich. Dadurch schaffen wir Lehrmaterial, das bereits heute von Musikuniversitäten und -studenten genutzt wird, um sich über die Thematik zu informieren. Seit 2015 realisieren wir zudem Vortragsreihen und Workshops in Bildungseinrichtungen und Universitäten. Im letzten Jahr waren wir Teil einer Forschungsstudie. Wissenschaftler*innen aus mehreren deutschen Universitäten untersuchten die musikalische Interaktion von Subkulturen im Rahmen unseres Festivals.
2. Was hat Sie bewogen in diesem Jahr auf die Prolight + Sound / Musikmesse nach Frankfurt zu kommen?
Alexander Sonnenfeld: In erster Linie geht es uns um den Ausbau unseres Netzwerkes und um Öffentlichkeitsarbeit. Die Musikmesse ist aufgrund ihrer internationalen Strahlkraft dabei ein idealer Partner. Aus institutioneller Hinsicht möchten wir DJing, Turntablism und Controllerism zu Einrichtungen transportieren, die mit diesen Kunstformen bislang keine, bestenfalls wenige, Berührungspunkte hatten. Dazu zählt die Musikmesse mit Ihren Besuchern aus 150 Ländern – ein idealer Spielplatz für uns um neue Impulse & Synergien zu schaffen.
3. Welche Erwartungen haben Sie an die Prolight + Sound / Musikmesse?
Alexander Sonnenfeld: Wir lassen uns einfach überraschen. Nachdem wir so herzlich vom Team der Prolight + Sound / Musikmesse aufgenommen wurden, kann es eigentlich nur ein Erfolg werden.
4. Worauf können sich die Besucher freuen?
Alexander Sonnenfeld: In einem Sonderareal in Halle 4.0, Saal Europa, präsentieren sich Top-Marken wie Akai, Denon DJ, RANE, Ortofon und Mixars in der SampleMusicFestival Area. Weitere Unternehmen wie Technics, Ableton oder Native Instruments zeigen ihre Neuheiten im Rahmen von Workshops und Produktdemos. Bekannte Artists aus der elektronischen Musikszene wie Beat Matazz, Clockwerk und S-Trix lassen sich bei Showcases auf die Finger schauen. Die Besucher erhalten die Möglichkeit zu jammen oder zu networken. Unsere Produktion bei der Prolight + Sound / Musikmesse ist spartenübergreifend, experimentell und visionär. Wir präsentieren innovative Instrumentalformen mit neuartigem Sounderlebnis. Unsere Kunst ist Folge unabdingbaren Ausdruckswillens und eng mit der Sozialisierung von urbaner Street-Culture verbunden. Diesen Ansatz möchten wir mit den Besuchern teilen.
5. Welche Bedeutung hat die Proligh + Sound / Musikmesse für DJs und DJanes?
Alexander Sonnenfeld: Ich denke es war bisher immer ein Ort um sich über neueste Klangtechnologie zu informieren. Wir liefern durch unser Konzept die dazugehörige Live-Performance, die den meisten Menschen noch völlig unbekannt ist – seid also gespannt 😉