Ein lauer Sommerabend, schönes Wetter und viele gut gelaunte Leute – die idealen Bedingungen für ein gutes Open-Air-Konzert. Damit solche Abende für alle ein freudiges Erlebnis werden, braucht es eine gute Organisation und Planung. Dafür ist unter anderen auch Sabine Funk zuständig. Sie ist eine der führenden Fachleute für Veranstaltungssicherheit und Crowd Management und arbeitet aktuell an einer deutschen Adaption des Event Safety Guide. Zur PLS wird sie auf der International Event Safety Conference am 12. März 2014 im Eventplaza unter anderem über Sicherheitsrichtlinien für deutsche Veranstaltungen sprechen. Das Team der Prolight + Sound hat sie vorab zu ihren Erfahrungen befragt.
Wie haben sich die Sicherheitsanforderungen im Vergleich zu früher verändert?
Das Thema Sicherheitsplanung hat in den vergangenen Jahren einen deutlich anderen Stellenwert bekommen, was ich natürlich sehr begrüße. Allerdings ist die Linie immer noch sehr dünn zwischen angemessen gestiegenen Anforderungen und solchen, die aus Unwissenheit und Angst vor Verantwortung resultieren. Zudem wird die Forderung nach einer ausführlichen Gefährdungsanalyse leider manchmal noch als „lästige Auflage“ wahrgenommen.
Haben Unglücke wie das in Duisburg die Veranstalter mehr für Gefahren sensibilisiert?
Größer als die Sensibilisierung bei den Veranstaltern war sie bei den Behörden und den beteiligten Sicherheitsorganisationen. Viele Organisatoren haben ja auch schon vor der Loveparade gut und sicher geplant. Einige sind allerdings durch die Ereignisse tatsächlich aufgeschreckt worden. Andere wiederum haben sich auf die Standardformulierung „Das kann bei uns nicht passieren“ zurückgezogen.
Wie weit sind denn andere Länder beim Thema Veranstaltungssicherheit?
Es gibt einige Länder, die über etablierte Richtlinien verfügen, wie etwa in England der „Purzle Guide“. Es gibt aber auch solche, die weniger Regularien haben als wir hier. Teilweise beginnen die Unterschiede schon bei grundlegenden Fragen, beispielsweise wie jemand über eine Bühnenbarrikade gehoben werden sollte. Man merkt aber, dass sich in allen Ländern ein professionelles Verständnis für das Thema herausbildet. Die I-ESC findet am 12. März von 10 bis 16.45 Uhr im Eventplaza der Messe Frankfurt statt.
Vielen Dank für das Gespräch!
Bildquelle: IBIT.eu