Opus – Deutscher Bühnenpreis 2007

Auszeichnungen für kreativen Technik-Einsatz bei Bühnenproduktionen

Die Gewinner des Opus – Deutscher Bühnenpreis 2007 stehen fest. Mit dem Preis würdigt die Jury den kreativen Einsatz technischen Equipments auf den Gebieten Lichtdesign, Bühnenbild, Sounddesign und technische Realisation bei Bühnenproduktionen. Die Jury, bestehend aus Branchenexperten der Wirtschaft und Verbände, der Messe Frankfurt und Fachjournalisten wählt in vier Kategorien Projekte aus, die im vergangenen Jahr besonders eindrucksvoll die kreativen Möglichkeiten bei Bühnenproduktionen unter Beweis stellten. Zusätzlich erhält eine Person den Sonderpreis.

Die Preisverleihung findet am zweiten Messetag, dem 29. März 2007, auf der Prolight + Sound in Frankfurt am Main statt.  In der Kategorie Bühnenbild wird der Lichtdesigner Hans Schavernoch ausgezeichnet. Für die Opernproduktion „Salomé“,  Spielzeit 2006/2007, an der Bayerischen Staatsoper München entwarf er ein klares Bühnenbild, das über verschiebbare Rahmen vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten eröffnet. Schavernoch konzipierte ein Bühnenbild aus fahrbaren Wagen, die durch unsichtbare LED-Elemente beleuchtet, vom kleinen Kämmerchen bis zu großen Panoramen ein überaus flexibles Raumkonzept präsentierten.

Das Bühnenbild setzte sparsame aber wirkungsvolle Akzente und das Licht fungierte als raumgebende Komponente. Die Produktion, gleichzeitig der Einstand des neuen Generalmusikdirektors Kent Nagano, wurde zu einem umjubelten Abend. Einen Opus für Lichtdesign erhält Rolf Wenzel für sein innovatives Lichtdesign der Live- und DVD-Produktion für „The Ten Tenors“ 2006. Das Konzert des Klassik-Ensembles präsentierte Wenzels ausgeklügeltes Showdesign und moderne Lichttechnik.

Die Konzertproduktion wurde live mitgeschnitten und als DVD veröffentlicht. Wenzel konzipierte für die fast 30 Meter tiefe Bühne des Schauspielhauses Hamburg ein Lichtdesign, das die zehn ausgebildeten Sänger stimmungsvoll in Szene setzte. Gleichzeitig wurden die Videoaufnahmen und Videoscreens durch das Lichtdesign in ihrer Wirkung maßgeblich unterstützt. Das Lichtdesign umfasste die gesamte Palette von auf der Bühne sichtbarer Technik bis hin zu verschiedenen Rückprojektionen.

Der Opus im Bereich Technische Realisation geht an Klaus Willemsen für die drahtlose Mikrofontechnik, die er für den „European Song Contest“ 2006 in Athen realisiert hat. Willemsen betreute für Sennheiser die komplette Mikrofonierung der Sänger, Bands und Musiker. Dabei setzte er 54 Mikrofonkanäle und 16 Kanäle für Wireless-Monitoring ein. Aber auch die Moderatoren wurden mit drahtloser Mikrofonie und Monitoring ausgestattet. Bei den vielen Bühnenaufbauten und beteiligten Personen stellte für Willemsen insbesondere das Frequenzmanagement eine große Herausforderung dar.

Das Sounddesign wird in diesem Jahr mit der Prämierung des 4.1-Mix der Schiller „Tag und Nacht“-Tour 2006 in den Vordergrund gerückt. Sound-Techniker Bodo Schulte realisierte für die Band Schiller ein Soundkonzept, das ein räumliches Hörerlebnis der Extraklasse möglich machte. Schulte präsentierte die Band Schiller über die ganze „Tag und Nacht“-Tour mit einem neuartigen 4.1-Surround-Sound.

Er setzte hierbei auf eine doppelt ausgelegte digitale Mischungstechnik, die die Beschickung der unterschiedlichen Surround-Kanäle über zwei Harddisk-Redording-Systeme in Studio-Qualität erlaubte. Den Sonderpreis der Jury erhält Harald „CoDuck“ Meidt für seine „langjährige bahnbrechende Arbeit in der Szenografie unterschiedlichster Aufführungen vom Popkonzert bis zur Produktpräsentation“, so die Begründung der Jury. Meidt, der seine Laufbahn als Techniker bei den Kölsch-Rockern BAP begann, hat sich über Jahre hinweg als stilsicherer und innovativer Event-Planer erwiesen.

Sein Portfolio reicht vom Bühnenbild, dem Set-Design, dem Szenenbild, der Konzeption bis hin zur kompletten Dramaturgie von kulturellen Veranstaltungen und Industrie-Präsentationen. Seit 1995 ist Harald Meidt Gesellschafter bei g&d live:motive, einer Full-Service-Agentur für Live-Marketing in Wuppertal. Im Verband VPLT, deren stellvertretender Vorstandsvorsitzender er ist, engagiert er sich seit 1997.

Mit dem Ehrenpreis Opus zeichnet eine Fachjury aus Branchenexperten, Journalisten und Verbandsvertretern seit 2002 jedes Jahr zur internationalen Fachmesse Prolight + Sound kreative Leistungen im Einsatz von Technik bei der Gestaltung von Bühnenproduktionen aus. Getragen wird der Opus vom Verband für Licht-, Ton- und Veranstaltungstechnik (VPLT), dem Europäischen Verband der Veranstaltungs-Centren (EVVC) und der Messe Frankfurt GmbH. Der „Opus – Deutscher Bühnenpreis“ ist ein nicht-dotierter Ehrenpreis für Bühnenbildner, Designer, Techniker und Planer. Er wird 2007 zum sechsten Mal vergeben.

Noch keine Kommentare bis jetzt

Einen Kommentar schreiben