Als im November 2007 die DIN 15905-5, die Richtlinie für die zulässige Lautstärke bei Veranstaltungen, novelliert wurde, sahen viele Veranstalter, Tontechniker und auch Besucher bereits dunkle Wolken am Venue-Horizont aufsteigen. Ein heikles Thema, das auch auf dem Kongress der Prolight + Sound zur Sprache kommen wird. Michael Ebner von dBmess wird am 12. März um 12.45 im Raum “Symmetrie 4” über Grenzwerte und Richtlinien für Lautstärken im Veranstaltungsbereich sprechen.
Insbesondere soll die DIN15905-5 vor dem Hintergrund ihrer Überarbeitung betrachtet werden. Auf der einen Seite stehen die gesetzlichen Richtlinien (allen voran die TA Lärm, besagte DIN 15905-5 und, ja, das Strafgesetzbuch §§ 223 ff.), die Besucher und Anwohner vor Beeinträchtigungen und gesundheitlichen Schäden bewahren wollen. Auf der anderen Seite argumentieren Veranstalter und Tontechniker mit den jeweiligen Spezifika und Pegelanforderungen unterschiedlicher Venues, denen durch die Norm nicht mehr zu einem optimalen Klangbild verholfen werden kann – was auch dem zahlenden Besucher missfällt. Ein schalldruckintensives Event (Drum’n’Bass/HC etc.) stellt grundlegend andere Anforderungen an PA und Schallpegel als ein Jazzkonzert; Limiter regeln keineswegs in jedem Fall ohne Beeinträchtigung der Soundqualität ab, und dass es unterschiedliche Hörerwartungen auch in Bezug auf Lautstärkepegel gibt, liegt in der Natur der Sache. Konkret fordert die DIN15905-5 einen Grenzwert des Beurteilungspegels von 99dB für jede volle halbe Stunde. Der Spitzenschallpegel L(C)peak ist auf 135dB zu begrenzen. Ab einem Beurteilungspegel von 95db sind vom Veranstalter Gehörschutzmittel bereitzustellen und das Publikum zum Tragen aufzufordern. Die TA Lärm basiert auf dem Immissionsschutzgesetz, es geht also um den Schutz der Anwohner vor Beeinträchtigungen der Wohn- und Lebensqualität. Beispielsweise liegt der Pegelgrenzwert für Gewerbegebiete laut TA für 22.00 – 06.00 Uhr bei 50dB. Zum Vergleich: Die Geräuschkulisse eines Waldes (Wind, Blätterrauschen, Tierstimmen) beträgt etwa 40 dB.
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