Heutzutage gibt es viele Meinungen zur künstlichen Intelligenz in unserer Gesellschaft, von Akteuren wie ChatGPT und Lensa bis zu denjenigen, die die KI-Forschung stoppen möchten. iZotope nutzt bereits seit Neutrons Debüt im Jahr 2016 KI und maschinelles Lernen in ihren Arbeitsweisen. Doch wie fügt sich KI insbesondere in das Musik-Mastering ein? Diesem Thema gehen wir tiefer nach.
Die Rolle des Masterings
Mastering ist das letzte Feinabstimmungsverfahren in der Musikherstellung. Ein Song wird komponiert, aufgenommen und gemixt, danach wird das Mastering angewendet, um sicherzustellen, dass der Track auf allen Audio-Systemen, sei es Studio-Monitore, Kopfhörer oder Autoradios, ideal klingt. Dabei werden nicht nur Lautstärkenangepasst, sondern auch eventuelle Frequenzprobleme ausgebessert und ein konsistenter Klang über ein ganzes Album oder eine EP hinweg erreicht. Ein professionelles Mastering reduziert auch Störgeräusche, passt die Stereobreite an und verbessert die Track-Dynamik. Es dient als finale Qualitätssicherung und gewährleistet, dass die Musik den Branchenstandards entspricht, bevor sie herausgegeben wird.
Was bedeutet automatisiertes Mastering?
Automatisiertes Mastering verwendet computerbasierte Methoden, um typische Mastering-Aufgaben effizient und selbstständig durchzuführen. Dazu gehören Maßnahmen wie Pegel-Einstellungen, EQ-Justierung für bessere Klangharmonie und Modifikationen von Parametern wie Kompression oder Sättigung. Nicht alle diese Verfahren erfordern unbedingt KI. Der Entwickler, der den Algorithmus erstellt, kann oft mit seiner eigenen Expertise die Prozesse steuern.
Während KI-Mastering eine Art des automatisierten Masterings ist, bedeutet nicht jedes automatisierte Verfahren automatisch KI-Mastering. Der Erfolg eines solchen Systems hängt stark von der Einsicht des Entwicklers ab. Grundlegende Aufgaben wie Lautstärkemessung oder tonale Balancebestimmung könnten einfach sein, aber wie diese Daten verarbeitet werden, beeinflusst das finale Produkt maßgeblich. Bei automatisierten Systemen wird oft versucht, gemessene Daten mit festgelegten Zielen abzugleichen, wobei die Zielsetzung kritisch ist.
Manche Tools, wie Aria oder CloudBounce, verlangen, dass der Nutzer die Ziele bestimmt. Das setzt ein gewisses Verständnis für Mastering-Anforderungen voraus. Diese Systeme bieten jedoch weniger Einsicht in die Hintergrundprozesse. Andere Tools nutzen KI, um Ziele festzulegen, und oft ist dies eine der häufigsten Anwendungen von KI im Mastering. Maschinelles Lernen kann bei der Genre-Erkennung im Vergleich zu älteren Methoden enorm helfen.
Dennoch sollten wir nicht vergessen, dass Mastering mehr als bloße Audiobearbeitung ist. Lassen Sie uns die unterschiedlichen Mastering-Methoden betrachten und ihre jeweiligen Vorzüge besprechen.
Welche unterschiedlichen Audio-Mastering-Methoden existieren?

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Mastering ist der letzte Schritt im Musikproduktionsprozess und spielt eine entscheidende Rolle bei der endgültigen Klanggestaltung eines Tracks. Es gibt verschiedene Ansätze, wie dieses komplexe Handwerk ausgeführt werden kann: analog, digital und hybrid. Jeder dieser Ansätze hat seine eigenen Vor- und Nachteile, und die Wahl des richtigen Mastering-Prozesses hängt von vielen Faktoren ab, darunter Budget, Genre und die spezifischen Anforderungen des Projekts. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf diese drei Hauptmethoden.
Analoges Mastering: Die klassische Methode
Das analoge Mastering ist die älteste Form dieses Handwerks und wird oft als der “klassische” Ansatz angesehen. Es verwendet analoge Geräte wie Equalizer, Kompressoren und Limiter, um den Sound zu formen. Häufig werden auch analoge Tonbänder als Quelle verwendet.
Vorteile:
- Bietet oft einen warmen, organischen Klang.
- Erfahrene Mastering-Ingenieure können ein Höchstmaß an Kontrolle und Feinabstimmung bieten.
Nachteile:
- Teurer, vor allem wegen der Kosten für den Unterhalt der Hardware.
- Weniger flexibel bei der Bearbeitung und Speicherung von Projekten.

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Digitales Mastering: Die moderne Methode
Digitales Mastering verwendet Software und Plugins anstelle von Hardware-Geräten. Dies bietet die Flexibilität, verschiedene Einstellungen und Anpassungen schnell und einfach vorzunehmen, und ermöglicht auch die Verwendung von fortschrittlichen Algorithmen für spezielle Aufgaben wie Rauschreduktion oder Dynamikanpassung.
Vorteile:
- Kostengünstiger und zugänglicher.
- Hohe Flexibilität und einfache Anpassung.
Nachteile:
- Kann manchmal zu einem “sterilen” oder “leblosen” Klang führen.
- Die Qualität der Plugins und der Software kann variieren.
Hybrides Mastering: Das Beste aus beiden Welten
Hybrides Mastering kombiniert analoge und digitale Methoden, um die Vorteile beider Ansätze zu nutzen. Ein Mastering-Ingenieur könnte beispielsweise analoge Hardware für bestimmte Aufgaben wie EQ und Kompression verwenden und digitale Software für spezielle Effekte und Feinabstimmungen einsetzen.
Vorteile:
- Kombiniert die Wärme der analogen Hardware mit der Flexibilität der digitalen Software.
- Bietet eine breite Palette von Möglichkeiten für die Klanggestaltung.
Nachteile:
- Kann teuer sein, da sowohl analoge als auch digitale Werkzeuge erforderlich sind.
- Erfordert ein hohes Maß an Fachwissen, um die verschiedenen Elemente effektiv zu kombinieren.
Zum besseren Verständnis haben wir die diversen Mastering-Techniken in zwei Fragestellungen unterteilt:
Wer oder was ist für das Mastering verantwortlich und welche Werkzeuge werden hierbei verwendet?
Obwohl die Antwort auf die erste Frage recht klar sein dürfte, unterscheiden wir zwischen menschlichen Mastering-Ingenieuren und automatisierten Mastering-Systemen. Beide Herangehensweisen bieten ihre eigenen Vorteile. Für einige Künstler, wie beispielsweise einen Songwriter, der ein Demo herausbringen möchte oder einen DJ, der eine zügig bearbeitete Version für eine Show benötigt, könnte automatisiertes Mastering eine zeitsparende und kostengünstige Option sein.
Doch gibt es gewisse Bereiche, in denen automatisierte Systeme an ihre Grenzen stoßen – hier haben menschliche Mastering-Ingenieure ihre Stärken. Wie schon angemerkt, umfasst Mastering nicht nur die reine Audiobearbeitung. Ein wichtiger Aspekt ist die abschließende Qualitätsprüfung, um sicherzustellen, dass keine ungewollten Störgeräusche wie Verzerrungen oder Knackser entstehen. Gelegentlich können solche Effekte auch beabsichtigt sein, und menschliches Urteilsvermögen ist oft unerlässlich, um dies zu bewerten.
Weitere Punkte, in denen menschliche Mastering-Ingenieure im Vorteil gegenüber automatisierten Systemen sind, umfassen: die Bestimmung der Song-Reihenfolge, Lücken, das Timing, Anfang und Ende von Tracks; das Erstellen identischer Master für verschiedene Versionen wie Instrumentalversionen; direkte Kommunikation, um Mix-Besonderheiten zu berücksichtigen; Anpassungen basierend auf Rückmeldungen; und natürlich die Nutzung des Wissens, der Intuition und des Feingefühls des Ingenieurs, um das Optimum aus dem Song zu holen.
Macht Online-Mastering überhaupt Sinn?
Online-Mastering-Dienste können durch ihre Schnelligkeit, Bequemlichkeit und Kosteneffizienz besonders für Indie-Künstler und kleine Produktionen attraktiv sein. Sie bieten eine standardisierte Lösung für grundlegende Mastering-Aufgaben und sind daher ideal für Demos, Vorabversionen oder Projekte mit begrenztem Budget. Allerdings sollten sie nicht als Ersatz für professionelles Mastering durch einen erfahrenen Toningenieur angesehen werden, vor allem wenn es um kommerzielle Veröffentlichungen geht. Denn während automatisierte Online-Tools bestimmte technische Aspekte bewältigen können, fehlt ihnen die kreative Eingabe und das nuancierte Ohr eines Fachmanns, der das Material in einem speziell dafür konzipierten akustischen Raum analysiert. Daher macht Online-Mastering in bestimmten Kontexten Sinn, sollte aber nicht als vollwertige Alternative zu traditionellen Mastering-Methoden betrachtet werden.
Mastering durch einen Audio-Ingenieur vs. Online-Mastering
Vor- und Nachteile des Online-Masterings:
Vorteile des Online-Masterings | Nachteile des Online-Masterings |
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Bequemlichkeit | Eingeschränkte Kontrolle |
Kosteneffizienz | Qualitätsunterschiede |
Schnelligkeit | Künstlerische Einsicht |
Konsistenz | Flexibilität |
Vor- und Nachteile des Masterings durch einen Audioingenieur:
Vorteile des Masterings durch einen Audioingenieur | Nachteile des Masterings durch einen Audioingenieur |
---|---|
Persönliche Kommunikation und Anpassungen möglich | Höhere Kosten im Vergleich zu Online-Mastering |
Geduldiges Feintuning für beste Ergebnisse | Längere Bearbeitungszeiten |
Individuelle Anpassungen für verschiedene Tracks | Mögliche Terminplanungskonflikte |
Einfluss des Audioingenieurs auf den Gesamtsound | Abhängigkeit von den Fähigkeiten des Ingenieurs |
Und wie steht es um die KI im Mastering?
Durch maschinelles Lernen und komplexe Algorithmen können KI-Systeme bereits eine Reihe von Mastering-Aufgaben ausführen, die früher nur von menschlichen Ingenieuren bewältigt wurden. Diese Tools können insbesondere für Demos, schnelle Produktionen oder als Lernwerkzeuge für angehende Toningenieure nützlich sein. Es sollte jedoch betont werden, dass KI-Mastering – trotz seiner Fortschritte – noch nicht die Fähigkeit besitzt, die Nuancen und den kreativen Input eines erfahrenen menschlichen Mastering-Ingenieurs vollständig zu ersetzen. Für hochwertige, kommerzielle Veröffentlichungen ist es meist sinnvoll, auf das Fachwissen und die Intuition eines professionellen Ingenieurs zurückzugreifen. Dennoch bietet KI eine spannende Ergänzung zum traditionellen Mastering und hat das Potenzial, den Prozess in Zukunft weiter zu revolutionieren.
Ist Ozone besser als Online-Mastering?
Ozone nimmt Ihnen viel Arbeit ab, gibt Ihnen aber auch die Möglichkeit, alle Feinheiten im Detail zu bearbeiten. Das kann in verschiedenen Stufen geschehen: Über die Genre-Auswahl und Makrosteuerungen im Master Assistant können Sie Ihren Master bereits sehr genau anpassen. Wenn Sie es wünschen, können Sie noch tiefer eintauchen und in der Modulansicht jede einzelne Komponente feinjustieren.

(c) iZotope’s Ozone 10
Das Arbeiten mit alternativen Mix-Versionen, Überarbeitungen und anderen Anpassungen ist spielend einfach. Sie möchten eine Instrumental-Version mastern? Mit Ozone kopieren Sie einfach die Einstellungen vom Hauptmix und verwenden sie.
Der Master Assistant dient auch als Lernplattform. Sie können die verwendeten Module und Einstellungen überprüfen, einzelne Module isolieren oder ausschalten und somit verstehen, wie bestimmte Bearbeitungen Ihre Musik beeinflussen. Es ist ein idealer Ausgangspunkt zum Experimentieren, um herauszufinden, wie sich kleine Anpassungen, beispielsweise beim EQ oder der Kompression, auf den Gesamtklang auswirken.
Beginnen Sie mit KI-gestütztem Mastering
Mit Ozone erleben Sie einen transparenten und offenen Ansatz beim KI-gestützten Mastering, der Ihnen gleichzeitig die volle Kontrolle über Ihr Projekt lässt. Automatisches Mastering kann die perfekte Wahl sein, wenn Sie schnell eine Version benötigen, und mit dem Master Assistant in Ozone haben Sie genau diese Option. Für weiterführende Mastering-Zwecke, sei es für Streaming, DJ-Auftritte oder andere Verwendungen, ermöglicht Ihnen Ozone, alle Details selbst in die Hand zu nehmen. Probieren Sie es selbst aus, indem Sie eine kostenlose Demoversion direkt bei iZotope herunterladen.
Über iZotope
iZotope, seit 2001 ein Pionier und Fachmann für fortschrittliche Audio-Technologien, hat sich darauf spezialisiert, Produzent:innen, Musiker:innen und Toningenieur:innen zu ermöglichen, sich auf ihre Kunst zu konzentrieren, anstatt auf die zugrundeliegende Technik. Die preisgekrönten Software-Lösungen, Plugins, mobile Anwendungen und Hardware-Erzeugnisse von iZotope überzeugen durch ihre intuitiven Benutzeroberflächen. Ab 2023 wurde iZotope Teil des Verbundes mit Brainworx und Plugin Alliance unter dem Dach von Native Instruments.