Wie sieht die optimale Rezeptur für ein Marken-Event aus? Das zeigte Markus Eisele, seines Zeichens Kommunikationsexperte und Inhaber einer Eventagentur, anhand der B2B-Events für die Marke Lufthansa. Im Rahmen der Fachvorträge in der Eventplaza der Prolight + Sound 2012 stellte er die Taktik hinter den meist als Großereignissen aufgezogenen Veranstaltungen vor.
Das Unternehmen mit dem bekannten Kranich-Logo setzt dabei laut Eisele vor allem auf eins: Emotionalität. “Ein solches Event muss minutiös konzipiert werden – um genau im richtigen Moment den Höhepunkt zu setzen und das zu bekommen, was ich als ‘Big Picture’ bezeichne”, so Eisele. Dann, so der Experte weiter, könne ein Event nicht nur gut unterhalten, sondern vor allem Unternehmensziele wie Identifikation, Motivation und eine Nachhaltigkeit in der Wirkung erreichen. “Die Herausforderung liegt dabei vor allem in der Projektplanung und -konzeption, die von Anfang an alle Beteiligten mit einbinden muss – also Licht und Ton genauso wie Bestuhlung, die Ausstattung des Sets und die Technik. Und dann muss im Projekt das Timing stimmen, die Dramaturgie.” Und die fängt bereits beim Aufbau der Location an. Für Lufthansa beispielsweise bestückt Eisler einmal einen kompletten Hangar mit anderthalb Tausend Plätzen für Ehrengäste eines Firmenjubiläums, und lässt einen Jumbo als Kulisse einfahren – während dieselbe Location für ein Presseevent mit ganz anderem Charme als modulare Info-Area inszeniert wird. Bei aller Inszenierung und minutiösen Planung lässt sich jedoch nie ausschließen, dass dann doch alles irgendwie ganz anders kommt als erdacht. Woran das liegt? – Natürlich am unberechenbarsten Parameter von allen: dem Faktor Mensch! So musste bei der als Lufthansa-Großevent inszenierten Verabschiedung des Unternehmenschefs Wolfgang Mayrhuber zum Beispiel sehr schnell improvisiert werden, als sich die beiden Hauptakteure – der scheidende Chef und sein Amtsnachfolger – voller Begeisterung in einem eigentlich eher marginalen Programmpunkt festbissen. Dann, so Eisler, ist neben starken Nerven vor allem Improvisationstalent gefragt: “Da muss man flexibel reagieren – wenn die Hauptakteure improvisieren, muss das Event mitziehen.” Ein Presseevent im Hangar? – Mit durchdachter Inszenierung und modularem Aufbau wird daraus sogar ein ‘Big Picture’.