Er stand bereits mit 16 Jahren auf der Bühne und gehört zu einer der erfolgreichsten britischen Bands: Christian Eigner ist Drummer, Produzent, Songwriter und Künstler. Mit der britischen Kultband Depeche Mode feierte er internationale Erfolge und ist Co-Autor verschiedenster, auch Grammy nominierter Depeche Mode Songs. Seit kurzem ist der gebürtige Österreicher mit einer Solotour live unterwegs und wird am 27. April im Rahmen der diesjährigen Prolight + Sound auf der Live Sound Arena zusammen mit der Technik von Austrian Audio einen 30minütigen Ausschnitt aus seiner aktuellen Solotour zum Besten geben. Im Interview erzählt Chrisitan Eigner, von seinen Erfahrungen der vergangenen Jahre, seinen neuen Projekten und der Zusammenarbeit mit Austrian Audio.
1. Sie sind aktuell mit einer Solotour zu Live-Auftritten unterwegs. Unter anderem werden Sie auf der Prolight + Sound einen kleinen Ausschnitt präsentieren. Wie ist es für Sie wieder Live auftreten zu können?
Nachdem ja zu Beginn der Pandemie schnell klar war, dass es länger dauern wird, Konzerte in normaler Grösse spielen zu können, habe ich mich auf die Arbeit im Studio fokussiert. Erst letztes Jahr kam dann die Idee in kleinerem Rahmen wieder Live zu spielen, das heißt ich habe ja schon vor einiger Zeit wieder damit begonnen. Definitiv ein gutes Gefühl wieder der Normalität, wie ich sie kenne, näher zu kommen.
2. Was können die Fans bei Ihren Solo-Auftritten erwarten?
Einfach gesagt- Musik.
Es geht um die Spannungsaufbau, Dynamik und natürlich um viel Rhythmus. Ich spiele Songs, die es mir erlauben, die vielfältigen Möglichkeiten meines Instrumentes voll auszuschöpfen ohne an den Input anderer Faktoren denken zu müssen, man kann die Augen schliessen und zuhören, oder aber auch tanzen wenn man will… Mein Live Set ist bewusst Musik-orientiert und hat somit wirklich nichts mit einer Drum Clinic oder ähnlichem zu tun, das ist ein sehr wichtiger Aspekt für mich.
3. Für viele Musiker sind Live-Auftritte etwas Besonderes – aber auch für die Fans sind Konzerte immer ein absolutes Highlight. Wie haben Sie die vergangenen zwei Jahre, in denen es nahezu keine Live-Auftritte gab empfunden?
Ehrlich gesagt sehr langweilig und uninspirierend, nicht nur für mich wie es scheint.
Man kann Live-Erlebnisse durch nichts ersetzen, egal wie gut dein Fernseher oder deine Anlage zu Hause sind. Abgesehen davon wird es Zeit, dass wieder mehr kreative Menschen die Weltbühne betreten.
4. Welche Möglichkeiten hatten Sie mit anderen Musikern – und Ihrer Band – trotzdem musikalisch aktiv zu sein?
Das anfangs positive war, dass man sich etwas umorientieren musste. Ich hatte ja das Glück einfach in meinem Studio weiter zu arbeiten, wenn auch etwas anders als ich es gewohnt war, das heißt back to basics und auch wieder selbst aufnehmen, usw…
Nachdem ich ja schon seit langer Zeit mit vielen Leuten arbeite ohne dabei im selben Raum zu sein, hat sich ja so gesehen nicht viel geändert.
Allerdings fehlt natürlich auch der persönliche und schnelle Creative Input, wenn man so arbeiten muss, das entwickelt sich ja jetzt endlich wieder in die richtige Richtung.
Aber ich habe in dieser Zeit Drums auf vielen Produktionen gespielt, als Producer gearbeitet und natürlich auch Songs geschrieben, das lässt sich einfach nicht vermeiden. Der einzige Unterschied war, dass ich wieder etwas Zeit hatte mit meinen Instrumenten zu experimentieren, an Drum Setups zu arbeiten und auch neue Sounds weiterzuentwickeln.
5. Mit Ihrer neuen Firma schaffen Sie Kompositionen aus Musik und Film. Wie ist es zu der Idee gekommen? Und in welchem Maß beeinflussen Bewegtbilder Ihre Musik – und umgekehrt?
Auch ein Ergebnis dieser Zeit. Mich hat interessiert in anderen musikalischen Bögen zu denken, abseits von Song Strukturen zu arbeiten kann einfach extrem spannend sein. Und nachdem ich ja neben meinen Akustik Drums noch viele andere analoge Instrumente verwende, interessiert mich natürlich auch wie Bewegtbilder mit der Unterstützung echter Instrumente wirken. Und auch einer der Gründe war, dass ich einfach diese nach Plastik klingenden Library Sounds nicht mehr hören kann. Keine Ahnung ob meine Sachen dann besser sind oder überhaupt gebraucht werden, aber es macht sehr viel Spass, es zu versuchen.
Abgesehen davon finde ich es immer wichtig, etwas neues zu versuchen, nur so entwickelt man sich schließlich weiter, das ist für mich auch einer der Gründe, Drum Shows ohne Band zu spielen.
6. Welche Rolle spielen Technologie und technologische Entwicklungen in Ihrer täglichen Arbeit?
Technologie soll Werkzeug und auch Spielzeug sein. Ich kann es mit Vokabular vergleichen…Du brauchst es, um etwas sagen zu können, aber wenn du nichts zu sagen hast, dann bringt es dir auch nichts. 🙂
7. Sie nutzen für Ihre Produktionen unter anderem Technik hergestellt von Austrian Audio. Was macht diese Marke aus?
Mikrofone sind ja das letzte Übertragungselement vom Musikinstrument zur Aussenwelt- das heißt, egal wie lange du wie in meinem Fall Drummer bist, wie gut deine Drums klingen und du alle Komponenten berücksichtigst: Wenn das Mikrofon das dann nicht transportiert, hast du ein Problem. Gerade wenn es darum geht Drums abzunehmen – ob im Studio oder live – will man nicht experimentieren oder im Nachhinein an Dingen herumschrauben.
Bei den Mikrofonen von Austrian Audio muss man das auch nicht – es klingt alles genau wie es sein soll. Das Team von Austrian Audio kennt einfach alle Faktoren, die es braucht um diese Aufgabe zu bewältigen, und abgesehen davon ist es ein Unternehmen mit dem man einfach gerne zusammen arbeitet.
8. Was macht für Sie die Zusammenarbeit mit Austrian Audio aus?
Ich habe noch nie zuvor mit einer Company, die Mikrofone herstellt so eng zusammengearbeitet. Wir testen auch neue Produkte in meinem Studio im Rahmen von recording sessions, also unter wirklich realistischen Bedingungen. Und Tatsache ist: Ich wollte die Jungs bisher nach jedem Test ohne ihre Prototypen wieder nach Hause schicken, um die mics gleich beim Kit stehen zu lassen…..
Was soll ich da noch sagen 🙂
9: Welchen Stellenwert haben für Sie als Musiker und Produzent Messen wie die Prolight + Sound?
Einen extrem hohen Stellenwert! Wie vorhin schon erwähnt- man muss gerade wenn es um Musik geht Eindrücke gewinnen können. Das kann ich oft nur, wenn ich mich im selben Raum mit Musik befinde…Wie willst du dir eine PA am Laptop anhören? Oder sich Instrumente nur online zu besorgen, um sich danach Tutorials von irgendwelchen Leuten ansehen zu müssen, ist für mich auch nicht zielführend. Musik ist und bleibt nun mal etwas persönliches, und Eindrücke die man durch Hör-Erlebnisse gewinnt, kann man durch nichts ersetzen.
Austrian Audio proudly presents: Christian Eigner live on stage.
Wann? 27.4. / 13.00 Uhr
Wo? Live Sound Arena
Bilder: Christian Eigner, Robert Harson, Austrian Audio