Ein Foto, ein schöner Song – und schon geht bei Bertil Mark das Kopfkino an. Er ist Lichtdesigner mit Leib und Seele, hat mit Musikgrößen wie Sarah Brightmann, Thomas D, Zemfira, Selig, The Notwist, Melody Gardot und Gentleman zusammengearbeitet. Für die Lichtkomposition der Sportfreunde Stiller Tour bekam er auf der Prolight + Sound 2012 den Opus-Award verliehen. Eine große Ehre für ihn. Im Interview mit der PLS spricht der Künstler und Hobbyfotograf über seine Inspiration und kleine Unfälle, die für ihn das große Glück bedeuten.
Bertil Mark Interview
Sie sagen über Ihre Arbeit, dass Sie das Licht zur Musik spielen und nicht umgekehrt. Welche Bedeutung hat Licht für Sie?
Bertil Mark: Da ich mit 15 angefangen habe, mich damit zu beschäftigen, ist es zu einem sehr großen Teil meines Lebens geworden. Es ist wundervoll, Musik und Licht zu einem emotionalen Ganzen werden zu lassen. Und ich bin dankbar, dass ich durch meine Arbeit die Welt kennenlernen darf.
2012 haben Sie den Opus-Award der Prolight + Sound für die Lichttechnik der Sportfreunde Stiller gewonnen. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?
Bertil Mark: Die Auszeichnung hat die Arbeit mit Licht für mich auf eine “ernsthaftere” Ebene gebracht, da ich mir oftmals nicht bewusst bin, was ich so alles tue (lacht). Und ich habe mich sehr darüber gefreut, dass die harte Arbeit vom gesamten Team honoriert wurde. Das hat mich sehr berührt.
Woher nehmen Sie die Inspiration für Ihre Arbeit?
Bertil Mark: Meist ist es die Musik oder ein Foto, ein Gefühl, das ich dazu entwickle und dadurch eine Aufregeung, fast wie ein sich verlieben mit großen Gefühlen und Leidenschaft. Dann weiß ich, dass ich etwas Positives beisteuern kann. Wenn ich nichts fühle, habe ich auch keine Ideen.
Und wie geht es dann weiter?
Bertil Mark: Ich habe immer viele Bilder im Kopf und die realistischste Idee formuliere ich dann mit den Künstlern aus. Zum Glück wird mir immer sehr viel Vertrauen entgegengebracht. Ich mag vor allem die ganzen kleinen “Unfälle”, die nicht abzusehenden Geschehnisse, die etwa durch den Umgang mit der Technik passieren können. Das erinnert mich daran, offen und wach zu bleiben, immer auf die aktuelle Situation einzugehen.
Welche Rolle spielt das Equipment bei Ihrer Arbeit?
Bertil Mark: Equipment ist eine große Inspirationsquelle. Aber es ist am Ende immer ein Mittel zum Zweck. Deshalb probiere ich auch mal die Perspektive zu wechseln. Kleine Club-Produktionen sind für mich genauso spannend wie eine Arenen-Tour.
Haben Sie noch ein Tipp für alle Lichtdesigner da draußen?
Bertil Mark: Das Karten-Set “Oblique Strategies” von Brain Eno/Peter Schmidt kann ich allen wärmstens empfehlen!
Vielen Dank für das interessante Gespräch!
Impressionen von Bertil Marks Arbeit:
Bildquellen: Privat