Sie haben bereits die berühmtesten Fassaden der Welt illuminiert – von der Oper in Sydney bis hin zur Rice Universität in Houston: Die Bremer Künstlergruppe URBANSCREEN zeigt, wie faszinierend Licht sein kann. Ab April setzt sie im Oberhausener Gasometer mit fast 20.000 Quadratmetern bespielter Fläche eine der größten und anspruchsvollsten Innenraumprojektionen weltweit um. „320° Licht“ ist ein Projekt der Superlative.
„Was uns am Gasometer fasziniert, ist seine atemberaubende, immersive Raumwirkung“, sagt Thorsten Bauer, Creative Director von URBANSCREEN. „Sie ist der kreative Ausgangspunkt unserer Inszenierung. Dabei nutzen wir sehr reduzierte grafische Mittel, die den Raum verwandeln und dem Zuschauer neu bewusst machen.“ Das Projekt stellt die Künstler vor eine besondere Herausforderung: Hundert Meter geht es in die Höhe, Tempo und Größe der 3D-Animationen müssen genau darauf abgestimmt sein. Auch Klang und Nachhall müssen genau kalkuliertwerden. „Um diesen Prozess zu vereinfachen, haben wir ein Modell im Maßstab 1:25 konstruiert und dauerhaft im Keller unseres Studios aufgebaut“, erzählt Bauer.
URBANSCREEN illuminiert die Welt
Eine echte Herausforderung also! Die bisher größte für Bauer und sein Team? „Jedes Mal, wenn ich vor einer großen Produktion stehe, denke ich: Diese Produktion ist die größte Herausforderung, die wir je hatten!“, sagt Bauer. Nach der Premiere ist es dann die nächste Produktion – und dann die nächste. „Das liegt wahrscheinlich daran, dass wir niemals „satt“ werden – dass wir Umfang und Tiefe unserer Inszenierungen immer noch erweitern wollen.“ 2005 fand sich URBANSCREEN zusammen. Ihre Intention? „Reiner Spieltrieb“ lacht Bauer. Seitdem ist die Gruppe viel herumgekommen, hat immer wieder neue, außergewöhnliche Orte und Menschen kennengelernt. Im Jahr 2010 sorgte die Bremer Gruppe mit dem Projekt 555 KUBIK national wie international für Furore. Bauer hielt auf der Prolight + Sound 2010 einen Vortrag zum Thema “Inszenierung von Urbanität”. Damals sagte er: “Unser Ziel ist es, mit Videotechnik möglichst intelligent im urbanen Raum zu intervenieren.” Dieses Vorhaben haben sie seitdem immer weiter vertieft und verfolgt. Und was kommt als Nächstes? „Das Guggenheim in New York würde uns reizen“, sagt Bauer im Gespräch mit dem Prolight + Sound Team. Doch zuallererst steht der Gasometer Oberhausen mit seiner gigantischen 3D-Projektion auf dem Plan.
“320 ° Licht”, Gasometer Oberhausen
“Vivid Sydney 2012”, Oper Sydney
“What is up”, Festival of Arts Enschede
“Idomeneo”, Theater Bremen
“555 Kubik”, Kunsthalle Hamburg
“Buntes Gold”, Bremer Handelskammer
Bildquellen: URBANSCREEN