Im Interview steht nach seinem Vortrag “Lösung komplexer Beschallungsaufgaben durch Hybridsysteme” Referent Dipl.-Ing. René Rodigast vom Frauenhofer Institut aus Illmenau unserer Redaktion Rede und Antwort.
Herr Rodigast, Hybridsysteme kennen wir bislang nur von Automessen – damit hätten Sie hier aber wohl die Zielgruppe verfehlt. Was also war genau der Inhalt ihres Vortrages?
In dem Referat habe ich verschiedene Arten von Beschallungssystemen beschrieben – einerseits also konventionelle Beschallungen und ihre Grundlagen, andererseits sogenannte Wellenfeldsynthesen, die in der Branche gerade als modern diskutiert werden. Im Vortrag wurden zudem Untersuchungen beschrieben, wie man diese Systeme wirkungsvoll und effektiv miteinander kombinieren kann, um ein bestmöglichtes Klangergebnis zu erzielen.
Welche Kernbotschaft hatte Ihr Vortrag?
Wir wollen vor allem eines in die Welt tragen: Jedes System hat seine Grenzen – herkömmliche wie neue Systeme. Und wir müssen endlich lernen, Quellen optisch und akustisch übereinstimmenad wahrzunehmen – auf großen Bühnen und auch im Kino. Das kann man mit den neuen Technologien wie der Wellenfeldsynthese oder dem Richtungshören in Kombination mit herkömmlichen Anwendungen sehr gut hören. Zudem müssen wir auch außerhalb der Wissenschaft das Bewußtsein wecken, dass die Leute nicht nur links und rechts hören – sondern das es immer ein optisches und ein akustisches Ereignis gibt.
Sie sprachen in ihrem Vortrag von einem harten “Kampf” der zwischen Bühnenbildnern und Tontechnikern regelmäßig stattfindet? Erklären Sie das doch bitte unseren Lesern etwas näher.
In der Praxis ist es sehr oft so, dass Bühnenaufbauten designt werden – ohne an die Akkustik zu denken. Und dann wird es immer sehr schwierig, Lautsprechersysteme optimal zu integrieren. Den gleichen Kampf gibt es aber immer auch beim Licht. Lichtinstallationen kann man auch nicht beliebig einbauen. Aber das wird von den Verantwortlichen meist toleriert. Aber beim Ton wird es meist richtig schwierig. Theater haben es da richtig gut, denn die haben feste Installationen – aber wenn alles mobil und lose ist, wird es diese Kämpfe immer geben.