In der Lichtdesign -, Lighting Direction- und Programmierungsbranche sind Michael Kühbandner und Roland Greil seit vielen Jahren zu Hause und waren in den vergangenen Jahren an der Realisierung verschiedenster Projekte beteiligt – vom Mediaserver und Content Management für den Eurovision Song Contest über die Medienserverprogrammierung beim Echo, das Lichtdesign für Messeauftritte von Sony und Samsung bis hin zur Tourbegleitung der Band Die Ärzte. Ende 2013 haben sich die beiden Kreativen zum Joint Venture einstein & sons zusammengeschlossen. Ihre Intention: Grenzen überschreiten. Auf der PLS 2014 stellen Greil und Kühbandner am Stand von Avolites in Halle 11.0 eigens entwickelte Demos zum Thema Interaktivität für den Ai Server von Avolitesmedia vor. Was ihren Job so besonders macht, erklären sie im Interview.
Licht & Lichtdesign: einstein & sons im Interview
Welche Bedeutung hat Licht für Sie?
Kühbandner: Licht ist Leidenschaft! Das wird vom Zuschauer oft unterschätzt. Dabei kann man damit Stimmungen transportieren und großen Einfluss auf die Gestaltung einer Performance nehmen.
Greil: Licht schafft Atmosphäre und gibt dem Projekt den passenden Rahmen. Ganz egal, ob es sich um eine Fernsehshow, ein Theaterstück, Rock-Konzert oder eine Produktpräsentation handelt. Es ist einfach ein superkreatives Medium, mit dem man wahnsinnig viel anstellen kann.
Was begeistert Sie am meisten an Ihrem Job?
Kühbandner: Grenzen zu verschieben und Neues zu gestalten. Unser Lichtsdesign ist meist nur für eine Show – anders als beim Künstler, der ein Bild für die „Ewigkeit“ malt. Aber das macht es sehr spannend. Und dass sich die Leinwand, auf der wir „zeichnen“, immer wieder verändert.
Worin sehen Sie aktuelle Trends der Lichtbranche?
Kühbandner: In der Arbeit mit 3D und in der Interaktivität im Bereich Realtime-Video-Manipulation.
Greil: Immer mehr Medien verschmelzen. Video und Licht, die früher komplett voneinander getrennt waren, wachsen zusammen. Quantensprünge wie die Einführung von Moving Lights, LED-Technik oder Mediaservern, die die Branche grundlegend geändert haben, wird es demnächst wohl nicht geben. Aber jede dieser Technologien wird sich weiterentwickeln.
Welche Rolle spielt das Equipment bei Ihrer Arbeit? Kühbandner: Wir sind immer auf der Suche nach den neuesten Entwicklungen, nach dem Außergewöhnlichen, was auf anderen Bühnen so nicht gezeigt wird.
Greil: Geräte wie Lichtsteuerkonsolen, Visualisierungs- oder Preproduction-Software steigern zudem die Effizienz. Denn auch in unserer Branche sind wir dazu angehalten, ein möglichst gutes Produkt in möglichst kurzer Zeit zu einem vorhandenen Budget abzuliefern.
Und was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Greil: Etwas mehr Miteinander statt Gegeneinander. So wie wir uns im Joint Venture zusammengeschlossen haben, sollten auch interdisziplinär Kollegen viel mehr zusammenarbeiten. Es ist viel produktiver, gemeinsam zu denken.
Vielen Dank für das interessante Gespräch!
Impressionen von Kühbandners und Greils Arbeit:
Romeo & Juliet
Die Ärzte
Club 27
Sony@IFA
Ski Worldcup München
TV-Studio Al Jazeera
Gianna Nannini
Bildquellen: einstein & sons, mhvogel, James McCauley