3D In-Ear-Monitoring? Das räumliche Hörvermögen ist für uns Menschen total selbstverständlich. Kopfhörer und In-Ears können den Raumeindruck allerdings verändern. Trotzdem nutzen immer mehr Künstler das In-Ear Monitoring, weil sie von der Präzision, Kontrolle und Unabhängigkeit überzeugt sind. Die Firma KLANG:technologies aus Aachen wollte den Mangel an Räumlichkeit und damit das letzte wirkliche Problem der In-Ears beseitigen. Die Ingenieure haben daher Vermessungen mit einem Kunstkopf an der RWTH Aachen durchgeführt und liefern so die Grundlage einer akustischen virtuellen Realität, welche Echtzeit-Audio-Signalen nutzen kann. Damit ist das 3D In-Ear Monitoring geboren.
3D In-Ear-Monitoring von KLANG:technologies
Die zwei Ohren des Menschen sind grundsätzlich in der Lage, alle Geräusche in einen räumlichen Kontext zu setzen. Unser Gehirn interpretiert beispielsweise Verzögerungen bei der Ankunft des Geräusches am jeweiligen Ohr und bestimmt so den Ursprung. Unser Denk-Apparat ist daher irritiert, wenn die Geräuche direkt am Ohr über In-Ears kommen, und analysiert das Stereosignal als dreidimensionale Geräuschkulisse der Umgebung. Dies führt unter Umständen zu Orientierungslosigkeit, Gleichgewichtsproblemen sowie frühzeitiger Hörermüdung. KLANG:technologies wollte die „Binaurale Aufnahmetechnik“, eine alte Technologie der räumlichen Hör-Wahrnehmung, für Liveauftritte einsetzbar machen. Bisher kamen die einzelnen Signale gebündelt in Stereo beim Musiker an. Nun wandelt die „KLANG:fabrik“ – das 3D In-Ear Mischpult – diese um, so dass ein räumliches Hörgefühl entsteht. Das Mischpult kann bis zu 32 Signale (Gitarre, Bass, Gesang, Drums, etc.) aufnehmen und platziert diese dann in 360 Grad um den Kopf herum. Danach werden die 3D-Mixe an die Kopfhörer-Verstärker sowie Funkstrecken der Künstler gesendet. Zudem zeichnet der KLANG:vektor (= Bewegungs-Sensor) jede Kopfdrehung auf, sendet die Informationen an das Pult und passt den 3D-Mix in Echtzeit an. Der Mix kann mit der KLANG:app außerdem von dem Musiker oder von einem Monitortechniker gesteuert werden. Dank KLANG:technologies gibt es nun kein Argument mehr gegen In-Ears. Daumen hoch! Bild- und Videoquelle: KLANG:technologies